„Europafrühstück“ mit Staatsminister Michal Roth

Staatsminister Michael Roth, MdB (3.v.l.) und der heimische Landtagsabgeordnete Stephan Grüger diskutieren mit Unternehmern aus der Region.Stephan Grüger, MdL und Staatsminister Michael Roth, MdB im Gespräch mit einer Schülergruppe.

Zu einer Veranstaltung der etwas anderen Art hatten der SPD-Landtagsabgeordnete Stephan Grüger und die SPD Herborn eingeladen. Über 80 Gäste kamen zum Europafrühstück ins AWO-Mehrgenerationenhaus. Michael Roth, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, und der heimische Landtagsabgeordnete Stephan Grüger, Mitglied im Europaausschuss des Hessischen Landtags, gingen nach einer Rede des Staatsministers von Tisch zu Tisch, um mit den Gästen zu diskutieren.
Beide kennen sich bereits aus ihrer gemeinsamen Zeit in den 90er Jahren im Bundesvorstand der Jusos, des Jugendverbandes der SPD. Die SPD servierte Kaffee, Brötchen, Marmelade und die Gäste brachten ihre Fragen zur Flüchtlingssituation, zu TTIP oder den Attentaten in Paris mit. In seinem Vortrag zu Beginn der Veranstaltung umriss Michael Roth die aktuellen Herausforderungen, denen sich die Europäische Union und die internationale Staatengemeinschaft angesichts des Terrors des IS gemeinsam stellen müssten. „Unsere erste Aufgabe ist es den Menschen zu helfen, die vor der Gewalt des IS fliehen und in Flüchtlingslagern leben und sich auf den Weg zu uns machen, wenn ihre Lebensverhältnisse dort nicht mehr tragbar sind“, sagte der Staatsminister. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) müsse daher in stärkerem Maße bei seiner Arbeit unterstützt werden. „Da ist für die EU noch Luft nach oben“, kritisierte Roth.
Dem schloss sich der heimische SPD-Landtagsabgeordnete an. „Wer Fluchtursachen bekämpfen will, sollte sich zunächst den Millionen Flüchtlingen in den Flüchtlingslagern in den arabischen Ländern zuwenden“, so Grüger. Insbesondere die Kinder müssen nach Ansicht Grügers mit schulischen Angeboten und einer ordentlichen Schulspeisung eine Perspektive erhalten, um Eltern davon zu überzeugen, sich nicht auf eine gefährliche Reise mit ungewissem Ende zu begeben.
Eine Schülergruppe der Wilhelm-von-Oranien-Schule interessierte sich unter anderem für die Folgen des Attentats in Paris. Für die anwesenden Unternehmer und Betriebsräte standen die Themen TTIP und CETA im Mittelpunkt und die eingeladenen Flüchtlingshilfeinitiativen aus dem Lahn-Dill-Kreis erkundigten sich unter anderem nach den zusätzlichen Stellen des Bundesfreiwilligendienstes in der Flüchtlingshilfe.
„Die Einladung an die Flüchtlingshilfeinitiativen ist verbunden mit meinem herzlichen Dank für den nochmals verstärkten ehrenamtlichen Einsatz in den vergangenen Monaten“, betonte Stephan Grüger abschließend. Das Veranstaltungsformat bot die Gelegenheit, dass die Gäste auch untereinander ins Gespräch kamen und sich so beispielsweise benachbarte Flüchtlingshilfeinitiativen ihre Arbeit vorstellten und austauschten.