Der letzte Politischen Club Wetzlar dieses Jahres hatte zum Thema: Die Mitbestimmung als Markenkern des ‚Made in Germany‘. Organisiert von der Friedrich Ebert Stiftung, begrüßte die Moderatorin Dagmar Schmidt, MdB, Herrn Stefan Sachs, den 1. Bevollmächtigten der IG Metall Mittelhessen, als Referent. Der vorab angekündigte Armin Schild, Vorsitzender der IG Metall Hessen, musste leider kurzfristig auf Grund der Koalitionsverhandlungen in Berlin absagen.
Sachs sprach in seinem Impulsreferat über die betriebliche Mitbestimmung in Deutschland. Dabei betonte er neben positiven Aspekten, wie der historischen Bewährtheit des deutschen Systems und der demokratiefördernden Wirkung, auch Schattenseiten dieses Systems, unter anderem die Ausnutzung der Betriebsräte als Co-Management. Sachs unterstrich weiterhin, dass Mitbestimmung grundsätzlich mit ökonomischer Effizienz vereinbar sei und laut einer durch die IG Metall veranlassten Studie aus diesem Jahr auch eine breite Unterstützung in der Bevölkerung fände. Abschließend wies Sachs in seinem Schlusswort darauf hin, dass Mitbestimmung noch immer aktuell und hochmodern sei.
Die rund 35 Zuhörer des Abends diskutierten anschließend über die gewerkschaftliche Organisation der Betriebsräte, notwendigem Schulungsaufwand sowie dem Einsatz der neuen Medien zur Einbindung der jungen Generation. Auch das Thema Mindestlohn wurde angesprochen. Dagmar Schmidt unterstrich hierbei, dass ohne einen gesetzlichen, flächendeckenden Mindestlohn von mindestens 8,50 €, ohne Hintertür, die Koalitionsverhandlungen keinen SPD-Mitgliederentscheid überleben würden. Schmidt beendete den Abend mit Dank und guten Wünschen an die Teilnehmer für die verbleibenden Wochen dieses Jahres.