Am 04. September lud Dagmar Schmidt zu einem Diskussionsabend mit der ehemaligen Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul ein. Im Schubertgarten in Klein-Altenstädten fanden sich etwa 50 Interessierte, unter ihnen auch die Kandidaten für die Landtagswahl Murat Polat und Cirsten Kunz sowie der Vorsitzende des SPD Unterbezirks Lahn-Dill Wolfgang Schuster, in gemütlicher Runde zusammen um mit der ehemaligen Ministerin in einen Dialog zu treten.
Wieczorek-Zeul sprach sich für eine Globalisierung der Solidarität aus um die immer weiter auseinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich zu schließen. Sie sprach sich für die Verhinderung von Steuerflucht und Steueroasen aus und wies auf globale Aufgaben wie die Einführung von sozialen Standards, freien Gewerkschaften, sozialen Arbeitsbedingungen und die Verhinderung von Kinderarbeit hin. Auch Klimawandel, Arbeitslosigkeit und Armut wurden thematisiert. Besonderes Interesse im Plenum fanden die Kampfdrohnenthematik, Fair Trade und die Möglichkeiten der Bürger/Verbraucher selbst aktiv zu werden. Die Vorbildfunktion Deutschlands insbesondere in Hinblick auf energiepolitische Fragen wurde ebenfalls thematisiert.
Aus aktuellem Anlass fanden auch Syrien und ein möglicher Militärschlag sich in der Diskussion wieder. Heidemarie Wieczorek-Zeul verwies diesbezüglich auf die Schutzverantwortung der internationalen Gemeinschaft, stellte aber auch klar, dass dieser zwar militärisch aber auch diplomatisch nachgekommen werden kann, immer jedoch basieren auf einem völkerrechtlichen Mandat. Vielmehr seien jetzt allerdings Politik und Diplomatie gefragt und nicht Waffen und Bomben. Insbesondere in der Flüchtlingsfrage müsse sich Deutschland mehr einbringen und Hilfe leisten. Dagmar Schmidt verdeutlichte des Weiteren, dass militärische Aktionen selten friedensstiftend wirkten und Diplomatie hier bessere Ergebnisse erziele. Als besonderes Beispiel stellte sie die deutsch-französische Freundschaft heraus, die durch Partnerschaften und persönlichen Austausch Verständnis gefördert und Vorurteile abgebaut hat und dadurch eine tiefsitzende Feindschaft überwand.