„Ihr sollte den Menschen Freude bringen“, zitierte Egon Vaupel die Heilige Elisabeth und ergänzte „und das können nur Sozialdemokraten.“ Der Marburger Oberbürgermeister war zu Gast in Wetzlar, um die dortige SPD im Wahlkampf zu unterstützen.
„Wir wollen in der Wetzlarer Kommunalpolitik keine gewagten Experimente machen, sondern gute Beispiele aus anderen Kommunen gerne übernehmen,“ sagte Manfred Wagner (Vorsitzender SPD Wetzlar) bei der Begrüßung. Mit einem Zwinkern hoffe er, dass der Abend friedlich verlaufe, denn es säßen zwei Gegner nebeneinander. Egon Vaupel sei Fan von Schalke 04, während Wolfgang Schuster erklärter Anhänger von Borussia Dortmund sei. Doch abgesehen von der Fanfrage waren sich Vaupel und Schuster bei den kommunalen Fragen einig. Die Kommunen benötigten ausreichende Einnahmen für ihre Pflichtaufgaben.
Vaupel machte den Anwesenden wo Entscheidungen getroffen werden, die unmittelbar für die Menschen von Bedeutung sind. „Die für Menschen wichtigen Entscheidungen werden getroffen 1.) in den Kommunen, 2.) in den Kommunen, 3.) in den Kommunen, 4.) in Europa und dann im Bund und den Ländern.“ Daher müssten die Kommunen mit ausreichenden Finanzen ausgestattet werden, denn vor Ort werden die Herausforderungen Integration, Sozialpolitik, Bildungspolitik und vieles mehr angegangen und gelöst. Er machte sich beispielsweise für eine Börsenumsatzsteuer stark. „Mit Arbeit kann man heute bei weitem nicht so viel Geld verdienen als mit Geld. Da läuft etwas falsch.“
Wolfgang Schuster stellte noch einmal die Frage der Integration in den Mittelpunkt. „Es geht um die Zukunft und nicht um die Herkunft,“ machte er deutlich. Im Lahn-Dill-Kreis besuchten derzeit ca. 6.000 Kinder die Kindertagesstätten. Bei 2.000 davon habe mindestens ein Elternteil einen Migrationshintergrund. „Nun kann man fragen, ob diese Kinder Teil unserer Zukunft sind oder ob diese Kinder uns abschaffen?“