Egon Vaupel zu Gast auf dem Neujahrsempfang

Der Marburger Oberbürgermeister Egon Vaupel (l.) sprach auf dem Neujahrsempfang. Unter den Zuhörern waren auch Landrat Wolfgang Schuster und Uwe Wolter (Vorsitzender SPD Herborn).

Auf dem diesjährigen Neujahtrsempfang der Herborner SPD konnte der Vorsitzende Uwe Wolter als Gastredner Egon Vaupel begrüßen. Der Marburger Oberbürgermeister sprach vor den über 60 Besuchern über lokale Demokratie, sozialen Zusammenhalt und Justin Bieber.

Unter den Gästen befanden sich auch Landrat Wolfgang Schuster und die Bürgermeister Hubert Koch (Sinn), Hermann Steubing (Mittenaar) und Hans Benner (Herborn).

Zwar konnte Vaupel keine allgemeingültige Antwort auf die Finanzprobleme der Kommunen geben. Aber er konnte konnte auf den Haushalt seiner Stadt zu verweisen. Die Pro-Kopf-Verschuldung liege in Marburg gerade mal bei 100 Euro und das städtische Netto-Vermögen, auf den Bürger umgelegt, habe beachtliche 5500 Euro erreicht. Dies sei eine Sondersituation, die nicht für alle hessischen Städte und Gemeinden gelte. Vaupel bezeichnete das globale Finanzsystem als extrem anti-sozialdemokratisch. „Die verschieben Geld durch Glasfaserkabel, machen dabei Unsummen Gewinne und zahlen oft noch nicht mal Steuern“, so sein Vorwurf in Richtung der weltweit tätigen Finanz-Jongleure. „Wir brauchen dringend eine Börsensteuer“, forderte er.

In Richtung Bund und Land stellte er die Frage, wie viele Aufgaben die Kommunen den noch übernehmen sollten, ohne zusätzliches Geld dafür zu erhalten.

Ein großes Lob zollte er heimischen Vereinen, die einen großen Teil des sozialen Zusammenhaltes in Deutschland organisieren. Aber die Vereine müssten auch den Jugendlichen entgegen kommen, um diesen ein sinnvolles Freizeitangebot anzubieten. Mit einem Augenzwinkern mahnte er beispielsweise ihr Liedangebot zu überarbeiten, denn Justin Bieber komme dort beispielsweise nicht vor, sei aber bei Jugendlichen derzeit äußerst beliebt.

Gerne erinnerte sich Vaupel auch an seine eigene Zeit in der Region. In Dillenburg sei er zur Schule gegangen und habe viele Jahre als Kaufmann bei den „Frankschen Eisenwerken“ gearbeitet, bevor er in die hessische Finanzverwaltung ging.